Weiße Teichrose

Die Weiße Teichrose (lateinisch: Nymphea alba) gehört zur Familie der Teichrosengewächse (Nymphaeaceae). Sie wird auch als Weiße Seerose oder Wasserrose bezeichnet. Die Pflanze enthält Alkaloide und ist daher schwach giftig. Man findet sie in ruhigen Seen, Teichen und Altwasserarmen mit stehendem oder sehr langsam fließendem Wasser. Die bevorzugte Wassertiefe beträgt 1 - 3 m. Im Gegensatz zur Gelben Teichrose, die sich auch an schattigen Gewässerstellen wohlfühlt, benötigt die Weiße Teichrose einen sonnigen Standort.

Der Wurzelstock der Pflanze ist lang und dick. Er enthält Gerbstoffe und wurde früher zum Gerben verwendet. Vom Wurzelstock aus steigen die langen Blatt- und Blütenstiele bis zur Wasseroberfläche empor. Diese sind jeweils von vier größeren Luftkanälen durchzogen. Die Stiele erreichen eine Länge von bis zu 3 m. Das ist Rekord in unserer heimischen Flora. An der Wasseroberfläche befinden sich die herzförmigen Blätter. Ein weitmaschiges Luftraumsystem verleiht ihnen die Fähigkeit zu schwimmen. Von ganz besonderer Schönheit sind die 9 - 12 cm großen Blüten. Sie besitzen vier Kelch- und viele, spiralig gestellte, weiße Blütenblätter, die nach innen hin kleiner werden und langsam in die gelben Staubblätter übergehen.

Ende Mai erscheinen die ersten Blüten an der Wasseroberfläche. Sie öffnen sich morgens gegen 7 Uhr und schließen sich nachmittags zwischen 16 und 17 Uhr. Im Laufe des Tages verbreiten die Blüten einen schwachen, sehr angenehmen Duft. Die Bestäubung erfolgt vorwiegend durch Käfer. Gelegentlich gibt es auch Selbstbestäubung. Nach der Befruchtung lösen sich alle Blütenblätter ab. Der Fruchtknoten gelangt durch Krümmung des Blütenstiels unter Wasser. Hier reift dann eine 3 - 4 cm große, hartschalige Beere heran. Nach der Reifung platzt sie auf und entlässt die Samen ins Wasser. Diese sinken allmählich auf den Grund und können nach 9 - 24 Monaten wieder keimen und zu neuen Pflanzen heranwachsen.

Die Weiße Teichrose findet man in Süd- und Mitteleuropa bis hin ins südliche Skandinavien, aber auch in Nordafrika und den gemäßigten Breiten Asiens. Bei uns ist sie selten geworden und steht daher unter strengem Schutz.